Sébastien Thiéry

Zwei Männer ganz nackt

Plakat

Inhalt

Zwei Männer, die nackt nebeneinander aufwachen und sich nicht erinnern können, wie sie in diese Situation geraten sind. Ganz offensichtlich haben Sie die Nacht miteinander verbracht.
Eine Welt bricht für Alain Kramer zusammen, als er sich in diesem Szenario mit seinem Angestellten Prioux wieder findet. Er, erfolgreicher Anwalt, der als Vorzeigemann mit Frau und Kind lebt, kann unmöglich ein Verhältnis mit einem Mann haben. Das passt nicht in seine Welt. Er schwankt zwischen Verständnislosigkeit und Panik. 
Als jedoch seine Frau Katherine die beiden Männer auf frischer Tat ertappt, gerät das Lügenkonstrukt, welches sich Kramer zusammengestammelt hat, ins wanken. Nach einem Wutanfall verlässt die gekränkte Ehefrau die Wohnung. 
Kramer plagen Zweifel, ob er noch klar bei Verstand ist, denn er kann sich beim besten Willen nicht an die gemeinsame Nacht mit dem Mann erinnern.
Die Frage ist: Kann oder will er sich nicht erinnern? Und welches Spiel spielt eigentlich sein Angestellter Prioux? Als Kramer dann - um seiner Frau und sich selbst zu beweisen, dass er nicht schwul ist - ein Callgirl bestellt, welches seine angebliche Geliebte spielen soll, ist die Verwirrung perfekt. Kramer bricht zusammen und zweifelt an seinem bisherigen Leben. Doch Frau Katherine gibt ihren Mann nicht auf und hilft ihm, Licht ins Dunkel zu bringen.

Sébastien Thiéry selbst sagt, dass ihn an seinen Stücken nicht die Antworten, sondern vor allem die Fragen interessieren. Unter dieser Prämisse spielt er auch in "Zwei Männer ganz nackt" mit dem großen Fragezeichen. Die temporeiche Komödie lässt ihre Protagonisten, wie auch das Publikum im Ungewissen, doch es bleibt kaum Zeit, sich zu wundern, denn die Ereignisse überschlagen sich regelrecht, und so ist die Frage nach dem schnöden „Warum“ bald nur noch Nebensache. Stattdessen sieht man sich mit einer ganzen Reihe von tiefergreifenden Fragen konfrontiert. Wie steht man sich selbst gegenüber, wenn man etwas getan hat, dass man eigentlich „bewusst“ nie tun würde? Sind wir uns wirklich über unsere Wünsche im Klaren? Thiéry lässt seine Figuren eine emotionale Berg- und Talfahrt erleben und das Publikum kann sich ganz dem absurden Humor dieses Stückes hingeben.

Ensemble:

Alain Kramer: Christof Fraunholz
Nicolas Prioux: Martin Borisov
Katherine Kramer: Eleni Tonikidou
Junge Dame: Stella Beck / Anne Bachmann

Regieassistentin: Ute Eisfeld
Musik / Komposition: Michael Büchel

Produktionsleitung & Regie: Vera Bernhardt

Länge: ca. 90 Minuten mit Pause

Theater-Verlag Desch GmbH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
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