Er liebt seine Familie, seine Frau, seine Tochter und seine beiden Söhne. Er möchte gut leben, ihnen etwas bieten und findet, das stehe ihm zu. Die Wertschätzung seiner Arbeitskollegen, die ihn als zuverlässig und lustig schildern, und der Nachbarn ist ihm ungeheuer wichtig. Seinen Kindern ist er ein liebevoller und fürsorglicher Vater. Er wird als gutmütiger, harmloser Spießer angesehen.
Als seine dreijährigeTochter, die Jüngste, an einem Hirntumor stirbt, dessen mögliche Operation er sich nicht leisten kann, ist dies ein Wendepunkt in seinem Leben. Er wird vom Polizisten zum Verbrecher. Seine finanzielle Not lässt ihn verzweifeln und verrückt seine Wertevorstellung. So begeht er Banküberfälle mit einem Vorschlaghammer, nachdem er zuvor ahnungslose Opfer mit seiner Dienstpistole erschießt, um an ihren Wagen zu kommen. Diese Morde erregen Deutschland weit Aufsehen, Eduard Zimmermanns Aufruf in der Sendung »XY ungelöst« jagt den Menschen in der betroffenen Region Angst und Schrecken ein.
Zuhause deklariert er das erbeutete Geld als Einkünfte aus seinem Nebenjob als Sicherheitsbegleiter für Juwelentransporte. Das zeitnahe Zusammentreffen der Morde mit den Zahlungen seines zweiten Arbeitgebers lassen seine Frau aber hellhörig werden. Durch Zeitungs- und Radiomeldungen aufmerksam geworden, wird sie zusehends mißtrauischer. Sie spricht ihrem Mann gegenüber die Verdächtigung aus, dass er möglicherweise als Komplize des Hammermörders in Frage kommen könnte. Sie wäre bereit, ihm zu helfen und zu ihm zu stehen, doch er wiegelt alles ab. Der ständige Kampf ums Geld für den Haushalt, die auf Bezahlung ihrer Rechnung drängenden Handwerker, die Mahnungen der Bank, zermürben sie. Eine erdrückende und dumpfe Stimmung lastet auf der ganzen Familie.
Die irrtümliche Festnahme eines Kollegen aus den Reihen der Polizei, lässt kurzzeitig Hoffnung aufkommen. Jetzt ist aber klar, dass der Mörder innerhalb der Polizei zu suchen ist. Man konzentriert sich nun auf ihn, nimmt ihn unter die Lupe und überprüft seine Dienstwaffe. Die Schlinge um seinen Hals zieht sich immer weiter zu. In seiner Verzweiflung erschießt er in dieser Ausweglosigkeit seine Frau, beide Söhne und dann sich selbst.
Nach einem Gastspiel in der Politik (Kandidatur für den Bundestag in Stuttgart für die SPD) widmete sich Breinersdorfer ganz der Schriftstellerei, hauptsächlich dem Drehbuchschreiben. Weil sich aber bei der Drehbucharbeit viele einmischen und endlos versucht wird hineinzureden, flüchtet sich Breinersdorfer zum Ausgleich in die Malerei und die Fotografie. Dort bestimmt alleine der Künstler Thema, Form und Inhalt. Sein Regiedebut gibt er mit der Verfilmung des Romans "Eden Plaza" von Dagmar Leupold fürs Kino. Als Produzent hat er zwei Kinofilme und einen Kurzfilm zusammen mit Kollegen realisiert.
Die Frau | Sabine Knauber |
Der Mann | Sven Kube |
Assistenz | Annette-Diana Majchrowicz |
Regie | Doris Enders |
Premiere: Donnerstag, 3. Juni 2010, 20.30 Uhr
weitere Aufführungen: 4., 5., 6. Juni 20.30 Uhr
1., 2.,3., 4. Juli.
10./11., 17./18., 24./ 25. September
1./2. und 29./30. Oktober