Katzelmacher

von Rainer Werner Fassbinder

Plakat
1968 rotzt ein pickliger, junger Mann in einer Kneipe ein Stück aufs schmale Podium, das platt und grob und ungeheuer effektvoll vorführt, wie unerträglich unserem Gemeinwesen das Fremde ist. Ein Jahr später macht er einen Film daraus und startet eine Karriere die seinen Ruhm bis in die Cineastenkinos New Yorks trägt. Siebzehn Jahre später ist R.W . Fassbinder schon drei Jahre tot und "Katzelmacher" läuft im Repertoire des Bayrischen Staatsschauspiels. So schnell geht das. Die Wut von damals ist Kunst von heute. "Katzelmacher" ist ein kleines, deprimierendes Modell gesellschaftlicher Verhaltensweisen.

Es spielt in einer Zeit der ersten Gastarbeiter in Deutschland, Fassbinder schrieb einen offenen "Osterspaziergang" für zehn Personen, ein wie zufällig wirkendes, streng arrangiertes Straßenballett, aus dem sich Miniaturszenen herauslösen, kurze Dialoge und kleine Aktionen wie von selbst ergeben. Das ist oft ein faszinierendes Begegnungsspiel; immer neue Arrangements ergeben sich; ein Kaleidoskop aus Haltungen, Vorurteilen, Leidenschaften, Träumen und alltäglicher Grausamkeit.

Besetzung:

Jorgos Josef  Hirschberger
Franz Sven Weber
Erich Philipp Müller
Paul Michael Böttcher
Bruno Wolfgang Goldinger
Marie Ulrike Hölzinger-Deuscher
Helga Renée Escosura
Gunda Barbara Alsdorf
Ingrid Ulrike Schmidt
Elisabeth Macha Stein
   
Regie Marion Heim
Das Kellertheater wird unterstützt von der Stadt Frankfurt am Main (www.kultur-frankfurt.de)